Freitag, 1. Juli 2016

Auch der Logistikweltmeister kann noch von anderen lernen

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Deutschland ist erneut Logistikweltmeister – so der Logistics Performance Index 2016 der World Bank Group. Eine notwendige Voraussetzung für das Transitland im Herzen Europas. Denn die deutsche Wirtschaft und das Wohl der deutschen Bevölkerung sind zu einem erheblichen Maße von Warenströmen sowie vom Im- und Export abhängig.
Interessant die Detailbewertungen: Trotz den unbedingt erforderlichen aber auch bereits anstehenden Investitionen in Straßen und Brücken hat die Infrastruktur des Landes im Vergleich mit den anderen Staaten die beste Bewertung erhalten. Auch bei Logistik-Kompetenz und Qualität steht Deutschland auf Platz 1. Made in Germany trumpft auch in der Logistik. Trotzdem besteht Verbesserungsbedarf. So beispielsweise beim Thema Visibility. Im Ranking im Bereich Track and Trace abgedeckt, steht die Bundesrepublik auf Platz 3. Hier kann Deutschland von Schweden (Platz 1) und Österreich (Platz 2) lernen. Dies ist für die Zukunft entscheidend. Denn mehr Transparenz in den Prozessen sorgt nicht nur für ein Mehr an Sicherheit, vielmehr wird die Nutzung von Daten und Informationen zur Vorhersage von Ereignissen und der Steuerung der Lieferkette immer mehr zum Wettbewerbsfaktor.
Zudem sollten Politik und Wirtschaft auch weiterhin im Sinn behalten, dass wir heute in einer hochvernetzten Welt gegenseitiger Abhängigkeiten leben. In einer Welt, in der Deutschlands Erfolg auch von der Offenheit, Stabilität und Leistungsfähigkeit der Handelspartner abhängt – von offenen Grenzen, der weltweiten Infrastruktur und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal entlang der gesamten globalen Wertkette. Vertrauensbildung, Wissenstransfer und Unterstützung sind daher nicht nur im Rahmen der kollektiven globalen Verantwortung zur Sicherung des Wohlstands aller und damit des Weltfriedens äußerst angeraten, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen notwendig.
Die deutsche Logistikindustrie muss sich organisieren, um diese Aufgabe erfüllen zu können – sie muss existierende Plattformen nutzen und – wo erforderlich – neue schaffen. Plattformen der internationalen Begegnung und des Austausches, auf denen Maßnahmen zur Förderung des internationalen Handels gemeinsam ausgearbeitet und deren Implementierung verfolgt und unterstützt wird.


Dieser Beitrag erschient ursprünglich inder DVZ vom 29.06.2016: 
http://www.dvz.de/rubriken/markt-konjunktur/single-view/nachricht/lpi-ranking-deutschland-ist-wieder-weltmeister.html

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